Omi: KI am Handgelenk, die zuhört, lernt und sich nie ausschaltet

Paul Grieselhuber

Paul Grieselhuber

Jan 15, 2025

Nik Shevchenkos neuestes Projekt, Omi, ist ein tragbarer KI-Assistent, der die Art und Weise, wie wir mit Technologie interagieren, neu definieren soll - indem er unsere Gedanken liest. Zumindest ist das das eigentliche Ziel. Gegenwärtig ist Omi ein rundes Gerät, das an der Schläfe oder als Anhänger getragen wird, das Ihren Gesprächen zuhört und personalisierte Einblicke, Benachrichtigungen und Handlungsanweisungen liefert. Es ist ein Schritt in Richtung der Schaffung von KI-Begleitern, die sich menschlicher und intuitiver anfühlen und die Lücke zwischen Sprachassistenten wie Alexa und zukünftigen Gehirn-Computer-Schnittstellen schließen.

Shevchenko ist der Meinung, dass KI nur dann wirklich hilfreich sein kann, wenn sie nicht nur auf Sprachbefehle antwortet. Omi kann bereits erkennen, wenn der Benutzer direkt mit ihm spricht, ohne dass er etwas sagen muss, und kann Besprechungen zusammenfassen, Informationen in Echtzeit liefern und sogar Maßnahmen vorschlagen. Während einer Demo beantwortete Omi beispielsweise schnell eine Frage zu Bitcoin-Preisen und lieferte die Informationen über seine Begleit-App. Mit einem ständig eingeschalteten Mikrofon und ohne Weckruf positioniert sich Omi als nahtloser Teil der täglichen Routine der Nutzer.

Das Potenzial von Omi beschränkt sich nicht nur auf grundlegende Aufgaben. Die Open-Source-Plattform des Geräts umfasst bereits 250 Apps, die es Entwicklern ermöglichen, Omi in Dienste wie Zapier und Google Drive zu integrieren. Shevchenko sieht in Omi mehr als nur ein Gerät - er sieht es als eine Plattform für die Schaffung personalisierter KI-Mentoren, die bei Bedarf Ratschläge, Feedback und Anstöße geben können. Seine persönliche Omi-Erfahrung umfasst eine "Persona"-Funktion, die es ihm ermöglicht, mit einer KI-Version von Elon Musk zu chatten und ihm Ratschläge für seine Projekte zu geben.

Trotz seiner vielversprechenden Eigenschaften ist Omi noch lange nicht perfekt. Die Gehirn-Computer-Schnittstelle des Geräts ist noch experimentell und rudimentär, da sie sich auf eine einzige Elektrode verlässt, um zu erkennen, wann der Benutzer mit ihr spricht. Die Benachrichtigungen der Omi-App sind manchmal ungenau, und das System kämpft mit der Genauigkeit. Shevchenko lässt sich von diesen anfänglichen Hürden jedoch nicht beirren und verweist auf den iterativen Ansatz von Omi und seine Abhängigkeit von KI-Modellen von OpenAI und Meta zur kontinuierlichen Verbesserung.

Die Idee von ständig verfügbaren KI-Assistenten ist nicht neu, und Omi steht im Wettbewerb mit anderen Wearables wie dem Limitless Pendant und Friend. Letzteres löste sogar eine öffentliche Fehde zwischen Shevchenko und dem Friend-CEO Avi Schiffmann aus, mit Vorwürfen des Ideendiebstahls und einem bizarren Freestyle-Rap-Diss-Track. Trotz des Dramas ist Shevchenko davon überzeugt, dass der Open-Source-Ansatz und das breitere App-Ökosystem von Omi dazu beitragen werden, sich in einem überfüllten Markt abzuheben.

Es lässt sich nicht leugnen, dass KI-Begleiter immer häufiger werden, von Wearables wie Omi bis zu Chatbots wie Character.AI und Replika. Die Herausforderung besteht nun darin, diese Assistenten nützlicher und weniger aufdringlich zu machen. Schewtschenkos Vision für Omi besteht darin, das Gerät zu einem echten digitalen Begleiter zu machen, der stets bereit ist, den Nutzern zu helfen und von ihnen zu lernen. Die Technologie wirft jedoch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes auf, vor allem, weil das Mikrofon ständig jedes Wort aufzeichnet.

Auch wenn die Entwicklung von Omi in Richtung Gedankenlesen noch in den Kinderschuhen steckt, stellt das Wearable einen kühnen Versuch dar, die Grenzen der Interaktion zwischen Mensch und KI zu erweitern. Ob die Verbraucher bereit sind, ein KI-Gerät zu akzeptieren, das ihnen rund um die Uhr zuhört, wird sich zeigen. Aber mit der Weiterentwicklung der KI ist klar, dass die Grenze zwischen digitalen Assistenten und echten KI-Begleitern weiter verschwimmen wird.

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Paul Grieselhuber

Paul Grieselhuber

Founder, President

Paul has extensive background in software development and product design. Currently he runs rendr.

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